Ab wann brauchen baby routine
Eltern können ihrem Baby helfen, einen gesunden Tagesrhythmus zu entwickeln, indem sie es geduldig beobachten und Rituale wie Füttern und Schlafengehen einführen. Sophie Nicole Ulrich ist Psychotherapeutin für Kinder und hat ihre Leidenschaft für diesen Beruf schon als Teenager entdeckt. Sie hat eine breite Ausbildung in Sonder- und Heilpädagogik sowie Erfahrung in der Arbeit mit psychisch kranken Erwachsenen…. Kinder entwickeln einen eigenen Rhythmus — Nach der Geburt bestimmt das Baby das Geschehen, ein fester Tagesablauf ist kaum möglich. Die Bedürfnisse deines Babys stehen zweifelsfrei im Vordergrund. Wenn es weint, bist du gefordert, wenn es müde ist, fallen einfach die Äuglein zu, wenn es Hunger hat, benötigt es Nahrung. Dabei spielt es keine Rolle, ob Tag oder Nacht ist, ob du selbst müde bist oder du gerade etwas anderes vorhattest. Nach diesen musst du dich richten. Von Anfang an kannst du aber selbst einen Tag-Nacht-Rhythmus einführen: Am Tag geht es lebhafter zu, dein Kind erhält aktive Aufmerksamkeit, in den Nächten läuft hingegen alles ganz ruhig ab.
Ab wann braucht ein Baby eine Routine?
Eine ideale Basis für neue Wahrnehmungen und Kreativität. In diesen Phasen können Mutter und Vater sich ausruhen oder mal in Ruhe in die Zeitung schauen. Doch wie entsteht eine Tagesroutine, die kein sturer Stundenplan ist, sondern Kind und Eltern gerecht wird? Renate Barth empfiehlt: "Am besten orientieren sich Eltern an den Grundbedürfnissen ihres Babys — nach Schlaf, Nahrungsaufnahme und Spiel. Und entwickeln daraus eine Routine, die das Kind wiedererkennen kann. Schon nach kurzer Zeit werden Sie an der Tonlage seiner Stimme und der Heftigkeit seines Weinens erkennen, wann es müde, hungrig oder gelangweilt ist. Verlassen Sie sich dabei ganz auf Ihr Gefühl. Wenn Sie herausgefunden haben, welche Zeiten Ihr Kind zum Schlafen, Essen oder Spielen bevorzugt, nehmen Sie die als Basis für den täglichen Rhythmus, den Sie nun festlegen. Ideal ist es, wenn Sie für wichtige Ereignisse im täglichen Ablauf Rituale einführen: für den Tagesbeginn, das Wickeln, die Essens-, Schlafens- und Spielzeiten und das Ende des Tages. Einschlafzeiten: Wenn Ihr Baby schlafen soll, lassen Sie das Rollo herunter, ziehen eine Spieluhr auf und sorgen dafür, dass es immer auf die gleiche Weise einschläft — beispielsweise im Bett oder auf Ihrem Arm.
Die Bedeutung einer Routine für Babys
Ein klarer Rhythmus lässt Kinder früh durchschlafen Man hört sie immer wieder - die Geschichten von den pflegeleichten Superbabys, die mit drei Monaten durchschlafen. Und fragt sich bewundernd und neidisch, warum das eigene Kind mit einem Jahr immer noch zweimal in der Nacht aufwacht. Was haben wir falsch gemacht? Die entlastende Nachricht: gar nichts. Zwar gibt es einige wenige Ausnahmebabys, die sich sehr früh dem elterlichen Rhythmus anpassen - aber das ist wohl eher Zufall. Ähnlich wie das Krabbeln-, Laufen- und Sprechenlernen unterliegt auch das Schlafen Reifungsprozessen, die vor allem im Gehirn ablaufen. Deshalb: Finger weg von Trainingsprogrammen , mit denen Kinder durch Schreienlassen nach Zeitplan zum Durchschlafen gebracht werden sollen, bevor sie dafür reif sind. Viele Babys schaffen das ganz von selbst mit etwa einem halben Jahr - aber bis zum zweiten Geburtstag sind auch mehrere nächtliche Unterbrechungen noch völlig im Rahmen. Das verwundert nicht, wenn man bedenkt, dass sich bis zum Durchschlafen sämtliche Körperfunktionen erst auf Tag- und Nachtmodus einpendeln müssen: Das Herz schlägt in der Nacht langsamer als am Tag, morgens anders als abends.
Wie früh sollte eine Routine für Babys eingeführt werden?
Indem Sie Ihrem Baby so das Gefühl von Nähe und Verlässlichkeit vermitteln, machen Sie das Schlafengehen für sich und Ihr Kind zu einer schönen und intensiven Zeit. Schon im Mutterleib, ungefähr ab der Schwangerschaftswoche, erlebt der Fötus unterschiedliche Phasen des Schlafens, Träumens und Wachens. Den Schlaf-Wach-Rhythmus, den das ungeborene Kind am Ende der Schwangerschaft hat, führt der Säugling nach der Geburt zunächst einmal fort. Die meisten Kinder schlafen in diesem Alter abends ungefähr zur gleichen Zeit ein und wachen nachts und morgens etwa um die gleiche Zeit auf. Bis etwa zum sechsten Lebensmonat bildet sich eine länger zusammenhängende Schlafdauer von sechs Stunden heraus. Die meisten Babys können bis zum Ende des ersten Lebensjahres sechs bis acht Stunden am Stück schlafen. Denn nach kurzen Wachphasen kann es dann ohne elterliche Hilfe wieder einschlafen. Der Tagesschlaf kann bis zum dritten oder vierten Lebensjahr andauern. Kinderschlafexpertin Dr. Barbara Schneider erklärt, warum und wie ein Neugeborenes den Wechsel von Tag und Nacht erst noch erlernen muss.